Tod eines Charakters (Spielercharakters)
Im Gegenzug zur Klarheit darüber, wann ein NPC das Zeitliche sieht, wird in den Hauptbüchern nur teilweise eingegangen. In der Erklärung finden man dazu folgenden Absatz:
Auszug aus dem Haupthandbuch ARdI S. 218
["... Ein kritischer Verletzungswurf von mindestes 141 (entweder durch unbehandelte kritische Verletzungen oder anderen Effekten verursacht) führt automatisch zum Tod des Charakters. Er kann nicht mehr gerettet oder ins Leben zurückgebracht werden.Gleichsam ist ein zerstörter Droidencharakter unwiderbringlich verloren. Sein Zentralprozessor ist irreparabel beschädigt. Dem Spieler bleibt nichts anderes übrig, als nach vorn zu blicken und sich einen neuen Charakter zu erstellen."]
Dabei muss man nun folgende Dinge beachten. Um eine kritische Verletzung von mindestens 141 zu erlangen, benötigt der Charakter mindestens fünf vorherige kritische Verletzungen. Für jeden kritischen Treffer erhält der Charakter einen Bonus +10 auf der Krittabelle. Gewürfelt mit einem W100 kann er erst bei seinem sechsten kritischen Treffer diese Zone erreichen.
So weit so gut, doch bedeutet dies, dass nur ein kritischer Treffer einen Charakter das Ende bringt? Nach der Lesung der Regeln eindeutig ja. Was vollkommen blödsinnig ist, da ein Charakter aus rein logischen Gründen schon vorher den Tod finden könnte. Denn wenn die Lebenspunkte des Charakter aufgebraucht sind, muss neben der Ohnmacht auch ein Punkt einsetzen, der den körperlichen Zerfall darstellt. Und genau das scheint im System nicht bedacht oder bis zum Ende gedacht worden zu sein. Mögliche Gründe lassen sich dafür viele finden. Doch wie handhabt man dieses Problem?
Hausregel
In der Überlegung fließen verschiedene Gedanken ein, die am Ende eine Kombination aus der oben stehenden Regel und einer Ergänzung ist.
Beispiel
Ein Charakter mit 12 Wunden und 12 Erschöpfungspunkten gerät in einen Kampf. Er erfährt im Laufe einer laufenden Kampfrunde 13 Wunden. Da er nur 12 Wunden erhalten kann, wird eine Wunde in eine Erschöpfung gewandelt. So erhält er 12 Wunden und 1 Erschöpfungspunkt. Die Folge ist, dass der Charakter ohnmächtig wird. Er hat keine Trefferpunkte mehr und noch 11 Erschöpfungspunkte. Erlangt der Charakter weiteren Schaden, werden diese ihm von seinen Erschöpfungspunkten abgezogen. Sind auch diese aufgebraucht, ist der Charakter tot.
Beide Werte spiegeln den Charakter in seiner physischen Stärke und dem wieder, was er an Schaden und Belastung erfahren kann. Aus der Logik gesehen, sollten beide Werte auf 0 fallen, hat der Charakter seine körperliche Belastung erreicht und stirbt. Die Ohnmacht setzt ein, wenn die Wunden oder Erschöpfungspunkte aufgebraucht sind. Natürlich kann der Charakter noch immer durch kritische Treffer ebenso tödlich verwundet werden, was jedoch in einem Kampf eher seltener der Fall ist, denn die kritischen Verletzungen dieser Art werden meist erst gar nicht erreicht, da der Charakter vorher sein Wundenlimit erreicht hat.
Es hat natürlich wie alles zwei Seiten und macht die Sache vielleicht knackiger und weniger entspannt. Doch wie sich zeigt, ist eine Sorglosigkeit und mangelnde Angst in einer Situation auch ein Spielkiller. Denn wie soll eine Spannung erzeugt werden, wenn der Spieler um seinen Charakter wenig befürchten muss?