Hallo liebe SL und Spieler
ich pflege eine sehr offene und verpflichtende Feedbackkultur in meinen Runden. Ich möchte gerne vorstellen welche Elemente erhalten sind und wie die typische Feedbackrunde aussieht.
1. Feedback:
Der wichtigste Part. Die gemeinsam erlebte Story wird hier nochmal betrachtet. Gute und schlechte Elemente werden offen besprochen und dienen der Steuerung und Optimierung. Die Bewertung ist subjektiv und betrachtet meist folgendes:
Bewertung der bespielten Story: Die Spieler Bewerten den Handlungsbogen, Spannung, erzählte bzw. gemeinsam erlebte Geschichte, Einbindung von NSCs, Plot Twists etc. Hier geht es oft um persönliche Geschmäcker und Meinungen gehen auch mal auseinander. Besonders dort setze ich an um zu verstehen was meine Spieler schätzen oder auch eher ablehnen. Hier ist Offenheit wichtig. Konstruktiv muss es hier von statten gehen. Das Bedarf auch einiger Übung.
Bewertung der Einbindung der SCs: Es wird besprochen ob sich alle Spieler mit ihre SCs eingebunden fühlen. Gab es Elemente in der Session wo man sich besonders inkludiert oder ausgegrenzt gefühlt hat. Wurde ein persönlicher Star Wars Moment erlebt (SC zugeschnittener Handlungsabschnitt: Erzfeind besiegt, jemanden Gefunden, etc.). Hier geht es darum das die Geschichte jeden mitnimmt und nicht auf eine Teilmenge der Spieler zugeschnitten ist. Hier kann auch es auch okay sein wenn jemand nur wenig "Screentime" hat. Wichtig ist, das jeder mit seinem Part und seiner teilhabe zufrieden ist.
Ausrichtung für die Zukunft: Hier besprechen wir grob die Erwartungshaltungen. Wie weit darf eine Handlung gehen (Brutalität, Sex, etc.) wie entwickelt sich die Handlung und ist die Geschichte das, was die Spieler erleben möchten. Bedarf es Korrekturen oder Optimierungen. Hier geht es mehr darum auszuloten wo der der "sweet spot" der Gruppe liegt. Idealerweise sind einige Elemente im Vorfeld der Kampagne besprochen. Natürlich kann man sich auch Themen annähern, in denen man bisher zu wenig unterwegs war. z.B. Fokus auf Konflikte in der Gruppe (sehr sehr spannend), auf bestimmte Mechaniken (Raum/Flottenkampf, Schlachtfeld) oder bestimmte Story Elemente (Mystische Geschichten/Alte Legenden, Spionage Stories, Krieg, Gangster etc.). Das dient in der Regel der Ausrichtung und Feinjustierung für kommende Sitzungen.
2. Feedback (vom SL)
Auch als Spielleiter darf und soll man Feedback geben. Dabei unterscheide ich in diese wesentlichen Punkte:
Story: Wie hat der SL die Entwicklung der Geschichte wahrgenommen. Besonders bei sehr unvorhergesehener Entwicklung mal nachfragen und schauen woher kommt eine unerwartete Handlung. Hier kann man spannende Eigenschaften über Spieler lernen.
Verhalten am Tisch: War mir die Runde evtl. zu albern obwohl der Handlungsbogen dafür eher keinen Platz hatte? Gab es Konflikte die sich plötzlich ins ooc verlagert haben?
Regelthemen: Gibt es offene Punkte weil eine Unklarheit herrschte. Diese werden dann direkt geklärt oder bei Unsicherheiten zur nächsten Runde vorbereitet.
Wichtig ist mir: es gibt kein Richtig oder Falsch (außer bei Regeln
) Es geht darum gemeinsam kontinuierlich das beste gemeinsame Erlebnis zu erleben. Hier trennt sich für mich auch die Spreu vom Weizen wenn es um die gesamte Gruppe geht. Mir ist wichtig das eine Gruppe einen gemeinsamen Konsens findet. Story, Detailgrad, Teilhabe. Denn dann ist jede Runde etwas besonderes.
Wenn ihr Fragen, Anregungen oder eigene Erfahrungen habt, immer her damit
Ich freue mich auf den Austausch
Chris