Autor Thema: Tod eines Charakters  (Gelesen 4597 mal)

Offline Marco

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Tod eines Charakters
« am: 26. Juli 2018, 20:40:36 »
Tod eines Charakters (Spielercharakters)

Im Gegenzug zur Klarheit darüber, wann ein NPC das Zeitliche sieht, wird in den Hauptbüchern nur teilweise eingegangen. In der Erklärung finden man dazu folgenden Absatz:

Auszug aus dem Haupthandbuch ARdI S. 218
["... Ein kritischer Verletzungswurf von mindestes 141 (entweder durch unbehandelte kritische Verletzungen oder anderen Effekten verursacht) führt automatisch zum Tod des Charakters. Er kann nicht mehr gerettet oder ins Leben zurückgebracht werden.Gleichsam ist ein zerstörter Droidencharakter unwiderbringlich verloren. Sein Zentralprozessor ist irreparabel beschädigt. Dem Spieler bleibt nichts anderes übrig, als nach vorn zu blicken und sich einen neuen Charakter zu erstellen."]

Dabei muss man nun folgende Dinge beachten. Um eine kritische Verletzung von mindestens 141 zu erlangen, benötigt der Charakter mindestens fünf vorherige kritische Verletzungen. Für jeden kritischen Treffer erhält der Charakter einen Bonus +10 auf der Krittabelle. Gewürfelt mit einem W100 kann er erst bei seinem sechsten kritischen Treffer diese Zone erreichen.
So weit so gut, doch bedeutet dies, dass nur ein kritischer Treffer einen Charakter das Ende bringt? Nach der Lesung der Regeln eindeutig ja. Was vollkommen blödsinnig ist, da ein Charakter aus rein logischen Gründen schon vorher den Tod finden könnte. Denn wenn die Lebenspunkte des Charakter aufgebraucht sind, muss neben der Ohnmacht auch ein Punkt einsetzen, der den körperlichen Zerfall darstellt. Und genau das scheint im System nicht bedacht oder bis zum Ende gedacht worden zu sein. Mögliche Gründe lassen sich dafür viele finden. Doch wie handhabt man dieses Problem?

Hausregel
In der Überlegung fließen verschiedene Gedanken ein, die am Ende eine Kombination aus der oben stehenden Regel und einer Ergänzung ist.

Beispiel
Ein Charakter mit 12 Wunden und 12 Erschöpfungspunkten gerät in einen Kampf. Er erfährt im Laufe einer laufenden Kampfrunde 13 Wunden. Da er nur 12 Wunden erhalten kann, wird eine Wunde in eine Erschöpfung gewandelt. So erhält er 12 Wunden und 1 Erschöpfungspunkt. Die Folge ist, dass der Charakter ohnmächtig wird. Er hat keine Trefferpunkte mehr und noch 11 Erschöpfungspunkte. Erlangt der Charakter weiteren Schaden, werden diese ihm von seinen Erschöpfungspunkten abgezogen. Sind auch diese aufgebraucht, ist der Charakter tot.

Beide Werte spiegeln den Charakter in seiner physischen Stärke und dem wieder, was er an Schaden und Belastung erfahren kann. Aus der Logik gesehen, sollten beide Werte auf 0 fallen, hat der Charakter seine körperliche Belastung erreicht und stirbt. Die Ohnmacht setzt ein, wenn die Wunden oder Erschöpfungspunkte aufgebraucht sind. Natürlich kann der Charakter noch immer durch kritische Treffer ebenso tödlich verwundet werden, was jedoch in einem Kampf eher seltener der Fall ist, denn die kritischen Verletzungen dieser Art werden meist erst gar nicht erreicht, da der Charakter vorher sein Wundenlimit erreicht hat.

Es hat natürlich wie alles zwei Seiten und macht die Sache vielleicht knackiger und weniger entspannt. Doch wie sich zeigt, ist eine Sorglosigkeit und mangelnde Angst in einer Situation auch ein Spielkiller. Denn wie soll eine Spannung erzeugt werden, wenn der Spieler um seinen Charakter wenig befürchten muss?


Offline Antoni

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Antw:Tod eines Charakters
« Antwort #1 am: 27. Juli 2018, 08:36:59 »
Die Hausregel wurde bereits vereinbart und ich finde es gut, dass sie hier schriftlich nochmal festgehalten wird. Erlaube mir, Bruderherz, dich jedoch an einer einzigen Stelle zu korrigieren.

So weit so gut, doch bedeutet dies, dass nur ein kritischer Treffer einen Charakter das Ende bringt? Nach der Lesung der Regeln eindeutig ja.

Tatsächlich sieht das Reglement den Tod eines Charakters durch den Verlust seiner Trefferpunkte vot, was aber leider sehr versteckt ausgedrückt wird. Dabei beziehe ich mich auf den letzten Unterpunkt "Überschreitung des Wundenlimits" (S.215, Am Rande des Imperiums - Hauptbuch), dessen Erklärung sich bis zur nächsten Seite zieht. Hier ein kurzer Auszug aus dem Text.

["... Bei jeder Überschreitung des Wundenlimits muss exakt notiert werden, um wie viele Wunden es überschritten wurde (Maximum ist das doppelte Wundenlimit). Erst wenn der Charakter so viele Wunden geheilt hat, dass er das Limit nicht mehr überschreitet, ist er auch nicht mehr außer Gefecht."]

Weiterhin stehe ich hinter unserer Hausregel trotz des kürzlichen Verlustes, doch finde ich, dass jeder am Tisch "die vorgesehenen Regeln" kennen sollte, um "Falschwissen" nicht in eine andere Runde zu tragen. :)

Offline Marco

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Tod eines Charakters
« Antwort #2 am: 27. Juli 2018, 10:06:20 »
Die Korrektur ist vollkommen in Ordnung. Im Gegenteil, du hast die Passage gefunden, wo es klar beschrieben wird und damit eine Hausregel zwar Anwendung finden kann, aber nicht nötig ist, da es eine bestehende ähnliche Regel bereits gibt. Und diese ist nun nicht wirklich viel anders als die unsere. Von daher, wenn nun niemand einen Einwand hat, würde ich diese Regel (wie sie im Buch steht) auch benutzen. Vielleicht war es auch das, was Tobias meinte, es schon bereits gelesen zu haben.

Meine Bitte wäre, die Passage im Buch zu finden und diese mit Seitenangabe hier rein zu posten.
Das wäre super, denn dann kann man notfalls selber den ganzen Text lesen, wenn der Auszug hier nicht reichen sollte. Sehr schön, und ich würde nun ein "Like" geben, aber das gibt es hier nicht.

Offline Antoni

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Antw:Tod eines Charakters
« Antwort #3 am: 27. Juli 2018, 14:54:08 »
Überschreitung des Wundenlimits (Am Rande des Imperiums - Regelbuch, S. 215)
"Wenn ein SC über sein Wundenlimit hinaus Wunden erleidet, verliert er das Bewusstsein und ist so lange außer Gefecht, bis die Anzahl seiner Wunden auf das Wundenlimit oder darunter sinkj (z.B. durch Heilung). Außerdem erleidert er sofort eine kritische Verletzung. Im Extremfall kann das sogar zum Tod des SCs führen.
Wenn NSCs und Kreaturen über ihr Wundenlimit hinaus Wunden erleiden, gelten sie als besiegt (es sei denn, es handelt sich um hochgradige Erzfeinde). Bei den meisten Gegnern ist dies gleichbedeutend mit dem Tod, wobei die endgültige Entscheidung beim SL liegt. Er kann auch bestimmen, dass der NSC in einen Schockzustand geärt, kampfunfähig wird, in Ohnmacht fällt oder etwas anderes passiert, das dem SL gerade gelegen kommt. Da bei Gegnern (mit Ausnahme von Erzfeinden) Wunden und Erschöpfung nicht separat notiert werden, hängen die Folgen einer Niederlage auch davon ab, ob sie durch Erschöpfungsschaden oder Wunden entstanden ist.
Bei jeder Überschreitung des Wundenlimits muss exakt notiert werden, um wie viele Wunden es überschritten wurde (Maxiumum ist das doppelte Wundenlimit). Erst wenn der Charakter so viele Wunden geheilt hat, dass er das Limit nicht mehr überschreitet, ist er auch nicht mehr außer Gefecht."

Offline Maria

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Antw:Tod eines Charakters
« Antwort #4 am: 26. August 2018, 18:15:27 »
In Kopfgeldjägerkurzform: Wunden 0 + Erschöpfung 0 = Tot
Ke nu'jurkadir sha Mando'ade“ - „Leg dich niemals mit einem Mandalorianer an.“— Kal Skirata